Krankensalbung
In der Krankheit erfährt der Mensch seine Ohnmacht, seine Grenzen und seine Vergänglichkeit. Krankheit kann zu Angst und Rückzug auf sich selbst, auch zu Verzweiflung und zu Auflehnung gegen Gott führen. „Warum lässt Gott das zu?“
Gott ist in Jesus Mensch geworden – Einer von uns. Deshalb weiß er um diese Dimension des menschlichen Lebens. Christus gibt den Kranken eine besondere Stellung in seiner Botschaft, wenn er ihnen Trost zusagt und dieses Wort bestätigt durch deren Heilung. „Christus“ ist der „Gesalbte“. Das Öl zur Salbung ist Zeichen der Heilung und der Erneuerung des Menschen durch Gott.
Im christlichen Glauben und durch das Vertrauen auf die göttliche Macht bekommt „Heilung“ zwei Aspekte: Erstens gesundet der Kranke an Leib und Seele. Zweitens hat der Glaube eine belebende Wirkung und weitet den Blick auf die größere Wirklichkeit, die hinter dem Sichtbaren und Materiellen steht – so birgt Krankheit die Möglichkeit zur Reifung des kranken Menschen.
Krankensalbung ist nicht nur das Sakrament derer, die sich in äußerster Lebensgefahr befinden! Vielmehr kann jede und jeder Getaufte die Salbung empfangen, die/der die eigenen körperlichen und auch seelischen Befindlichkeiten als verunsichernde und gefährdende Grenzsituation erlebt.
Das Krankensakrament hilft, in dem Glauben zu wachsen, dass Gott in jeder Situation des Lebens gegenwärtig ist, den Menschen hält, ihm seine Verfehlungen vergibt und ihn aufrichtet und tröstet.
Das Sakrament ist für das Leben da und sollte so frühzeitig erbeten werden, dass die/der Kranke es mitvollziehen kann. Natürlich kann es auch gespendet werden, wenn die/der Empfangende bewusstlos ist und scheinbar nichts mehr mitbekommt.
Praktisches: Wenn Angehörige erkennen, dass die/der Kranke tatsächlich im Sterben liegt, kann jederzeit unter der Telefonnummer 089/66 00 48 0 angerufen werden.