Friedensgebet
Menschenwürde, Menschenrecht, Menschsein
Jugendliche und Kinder, die miteinander lachen, spielen und reden, lassen einen glauben, dass es den wahren Frieden noch gibt. Leider muss ich in meiner Arbeit in der Jugendpastoral und der Schule viel zu oft feststellen, dass dieser Friede durchaus trügerisch sein kann. Tief in den Herzen ist die eine oder andere junge Seele verletzter, als sie es je äußern würde. Doch schafft sie es doch einmal sich zu öffnen – vorsichtig, zaghaft, aus Angst vor neuer Verletzung -, kann das Wunder der Heilung geschehen. Dann ist Gott selbst am Werk.
Friedensgebet – ja, es gibt mittlerweile viele. Warum beten wir? Es scheint doch nichts zu helfen. Gott wirkt weit weg, wenn ich mir all die Krisen und Kriege ansehe. Warum also noch die Zeit mit einem Gebet verschwenden? Krieg – durch ein Gebet geht er nicht weg. Sind Sie sicher? Woher wissen Sie das? Was ist Krieg eigentlich?
Mark Juergensmeyer, Professor für Soziologie und Religionswissenschaft, Direktor des Orfalea Center for Global and International Studies an der University of California, Santa Barbara, analysiert in seinem Buch „Krieg und Religion“ folgendermaßen:
„Die Kriegsidee hat viel mehr mit Emotionen – oder einer Art undeutlichem mentalen Reflex – zu tun als mit rationaler Argumentation […] Furcht vor Unsicherheit beschleunigt Kriegsgedanken, manifestiert sie.“
Dieser Unsicherheit gilt es entgegenzutreten. Jeder Einzelne sollte sich diesem Chaos stellen, das wir durchaus manchmal selbst in uns verspüren. Die Tagesschau, die Arbeitskolleg: innen, Nachbarn, das Internet, die KI – es gibt viele Informationsquellen, die beeinflussen und durch ihre Informationen Unruhe in uns schaffen. Natürlich ist es einfach zu sagen: „Das ist böse, das ist gut.“ Aber ist dieses Urteil wahr und richtig?
Jugendliche und Kinder denken in ihrem Spiel selten über dieses Urteil nach.
Der Abend soll bewusst machen, dass wir trotz aller Widrigkeiten Frieden geschenkt bekommen und diesen Frieden weitergeben dürfen. Werden Sie zu dem Jugendlichen, dem Kind, das die Welt trotz aller Sorgen, auch mit einem Lächeln betrachten kann. Sie sind eingeladen zu einem Abend, an dem Sie Unsicherheit, Ungewissheit und Angst vor Chaos getrost auf die Seite legen und dem Frieden in sich nachspüren können. Wir sind eingeladen, wie die Kinder zu werden und das Ergebnis zu spüren.
Denn Sie haben eine Menschenwürde, ein Menschenrecht und dürfen ganz Mensch sein.
GA Iris Mueller, PV Neubiberg – Waldperlach
